ÖEHV: Die Geschichte des Österreichischen Eishockeyverbands

ÖEHV: Die Geschichte des Österreichischen Eishockeyverbands

Die Geburtsstunde des Eishockeys in Österreich kann auf das Jahr 1897 zurückverfolgt werden. Eine revolutionäre Erscheinung in der Sportwelt, die sich im Laufe der Zeit zu einer der bedeutendsten nationalen Aktivitäten entwickeln sollte. Nur zwei Jahre später, am Weihnachtstag 1899, fand in der Engelman’schen Eisbahn in Wien das erste organisierte Eishockeytraining statt. Zwanzig enthusiastische Männer nahmen an diesem historischen Tag teil und stellten sich der Herausforderung, das „neue“ Spiel zu erforschen. Ausgestattet mit einfachen Hockeystöcken und einem improvisierten „Eishockeyball“, stürzten sie sich auf das Eis, trotz völliger Unkenntnis der Regeln. Eine rohe, aber leidenschaftliche Anfangsstufe, die das Fundament für die zukünftige Entwicklung des Eishockeys in Österreich legen sollte.

Von den ersten Spielen zur ersten Kunsteisbahn

In der eisigen Kälte des Januars 1900, noch weit entfernt von den heutigen Live-Sportwetten bei Bwin, bestritt der Trainings Eisklub gegen den Wiener Athletiksport-Club das erste „offizielle“ Spiel. Mit Teams aus jeweils sieben Spielern – einem Tormann, zwei Verteidigern, einem Mittelmann und drei Stürmern – etablierte sich der strukturierte Eishockeysport allmählich in der österreichischen Gesellschaft. Die Eröffnung der ersten Kunsteisbahn im Jahr 1909 markierte einen bedeutenden Wendepunkt in der Geschichte des österreichischen Eishockeys. Dank der verbesserten Trainingsbedingungen erfreute sich der Sport zunehmender Beliebtheit.

Entstehung und Entwicklung des ÖEHV

Die Gründung des Österreichischen Eishockeyverbands (ÖEHV) in Wien im Jahr 1912 markierte einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung des Eishockeys in Österreich. Nach der konstituierenden Generalversammlung wurden die Satzungen des ÖEHV von der Statthalterei genehmigt, wodurch der Verband offiziell anerkannt wurde. Gustav Feix, der erste Präsident des ÖEHV, spielte eine entscheidende Rolle bei der Aufnahme des Verbands in die LIHG/IIHF (Internationaler Eishockey Verband) im Jahr 1912. Im folgenden Jahr nahm die österreichische Nationalmannschaft erstmals offiziell an der Europameisterschaft in München teil.

Die ersten Erfolge

Mit der Neukonstituierung des ÖEHV nach dem 1. Weltkrieg unter Präsident Oskar Schlesinger und der Durchsetzung des „kanadischen Eishockeys“ mit Scheibe setzte Österreich seinen Aufstieg im internationalen Eishockey fort. Höhepunkt dieser Entwicklung war der Gewinn der Europameisterschaft 1927 in Wien unter Coach Dr. Gordon Dempsey, bei der Österreich ungeschlagen den Titel holte. Doch das sollte nur der Beginn einer Reihe von Erfolgen sein, die das österreichische Eishockey in den folgenden Jahren feiern konnte.

Die goldenen Jahre des österreichischen Eishockeys

Im Jahr 1930 erreichte Österreich einen weiteren bemerkenswerten Meilenstein. Als erste europäische Mannschaft konnte die österreichische Nationalmannschaft eine Partie gegen ein Team aus Übersee gewinnen – den damaligen Weltmeister Kanada. Dieser Sieg verhalf dem österreichischen Eishockey zu internationaler Anerkennung und Respekt. Auch in den folgenden Jahren konnte Österreich an seine Erfolge anknüpfen und gewann 1931 die Silbermedaille bei der Europameisterschaft in Krynica.

Der Niedergang während des Zweiten Weltkriegs

Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs kam der fast vollständige Stillstand des Verbandes und des Sports in Österreich. Eisbahnen wurden zu Kriegszwecken umfunktioniert oder zerstört, Spieler und Funktionäre mussten in den Krieg ziehen. Der Sport wurde auf Eis gelegt, und der ÖEHV stand vor der größten Herausforderung seiner Geschichte. Trotz aller Widrigkeiten gelang es Alois Schaffer, eine Neuanmeldung des Verbandes bei der Vereinsbehörde zu erreichen.

Die Wiederauferstehung nach dem Krieg

Nach dem Krieg konnte der Verband seine Aktivitäten wieder aufnehmen und Österreich trat erneut auf der internationalen Bühne in Erscheinung. Die österreichische Nationalmannschaft gewann 1947 Bronze in der B-Weltmeisterschaft. Ein weiterer Höhepunkt in der Nachkriegsgeschichte des ÖEHV war die Ausrichtung der Weltmeisterschaften 1967, 1977 und 1987 in der Wiener Stadthalle, die dem österreichischen Eishockey viel Anerkennung und internationale Sichtbarkeit einbrachten.

Neue Höhen und Herausforderungen

Mit der Ausrichtung der B-Weltmeisterschaft 1992 in Klagenfurt und Villach gelang dem österreichischen Eishockey ein weiterer großer Erfolg. Unter der Leitung von Präsident Dr. Hans Dobida und mit einer herausragenden Leistung der Nationalmannschaft gewann Österreich die Meisterschaft und stieg erneut in den A-Pool auf. Doch dieser Erfolg brachte auch neue Herausforderungen mit sich. Die steigenden Ansprüche und Erwartungen an den Verband und die Spieler erforderten eine ständige Weiterentwicklung und Anpassung an das sich schnell verändernde internationale Eishockey-Umfeld.

Ausblick

Obwohl der Weg des ÖEHV nicht immer einfach war, hat er sich stets den Herausforderungen gestellt und ist bestrebt, das österreichische Eishockey auf die nächste Stufe zu bringen. Mit zunehmender internationaler Anerkennung und wachsender Beliebtheit im Inland hat das Eishockey in Österreich eine helle Zukunft vor sich. Es bleibt spannend zu sehen, welche neuen Kapitel in der Geschichte des österreichischen Eishockeys noch geschrieben werden.