Österreich beim Eurovision Song Contest

Österreich beim Eurovision Song Contest

In wenigen Wochen ist es wieder so weit und der europäische Musikzirkus trifft sich zum Eurovision Song Contest 2024. Nach dem Erfolg der schwedischen Sängerin Loreen im Vorjahr, wird der ESC 2024 wieder einmal in Schweden stattfinden. Nach 1992 und 2013 ist es bereits die dritte Austragung in Malmö. Gespannt sein darf man natürlich auf das Abschneiden des österreichischen Beitrages von Kaleen, die mit dem Titel „We Will Rave“ an den Start geht. Ob es zum ganz großen Wurf, wie einst bei Udo Jürgens oder Conchita Wurst reicht, ist noch unsicher, doch die Chancen sind mit der Dance-Nummer auf jeden Fall gegeben. Wir blicken zurück auf die größten Erfolge der österreichischen ESC-Geschichte!

Von den Anfängen

Erstmals wurde der Eurovision Song Contest 1956 ausgetragen. Im Jahr darauf war auch Österreich erstmals mit dabei. Bob Martin debütierte bei dem ESC in Frankfurt für Österreich mit dem Lied „Wohin, kleines Pony?“. Mit dem letzten Platz traf man den Geschmack der Zuhörer allerdings nicht wirklich. Auch in den Jahren darauf sollten die Beiträge von Jimmy Makulis oder Eleonore Schwarz die Massen nicht gerade elektrisieren. Die meisten Punkte in den Anfangsjahren der österreichischen ESC-Geschichte holte noch Carmela Corren mit ihrem Lied „Vielleicht geschieht ein Wunder“, welches ihr 1963 16 Punkte und den 7. Platz einbrachte.

Mit Udo Jürgens zum Erfolg

1964 sollte dann erstmals Udo Jürgens für Österreich an den Start gehen. Zuvor hatte sich der Entertainer mit einigen Achtungserfolgen in den österreichischen Charts platziert. Bei seinem ersten ESC-Auftritt landete der Entertainer aus Klagenfurt mit dem Titel „Warum nur, warum?“ auf dem 6. Platz. Im Jahr darauf ging es mit dem Lied „Sag ihr, ich laß sie grüßen“ bis auf Platz 4, was das bis dahin beste Abschneiden Österreichs beim Song-Contest bedeutete. Der ganz große Wurf sollte dann 1966 folgen. Bei seinem dritten Anlauf sang sich Udo Jürgens mit „Merci, Chérie“ ganz nach oben. Mit 31 Punkten erreichte er den 1. Platz. Der Erfolg beim ESC stellte dann einen wahren Karriereschub für Udo Jürgens dar. Von nun an stieg er auch in Deutschland zu einem der beliebtesten Entertainer überhaupt auf.

Schwierige Jahre und einige letzte Plätze

Nach seinem ganz großen Erfolg zog sich Udo Jürgens erst einmal vom ESC zurück. In den Folgejahren ist es Österreich nicht gelungen, trotz namhafter Interpreten wie beispielsweise Karel Gott, an den Erfolg von Jürgens anzuknüpfen. Erst die Milestones sorgten 1972 mit dem fünften Platz mit „Falter im Wind“ für einen kleinen Achtungserfolg. In den folgenden drei Jahren verzichtete Österreich auf die Teilnahme am ESC, sodass man erst 1976 wieder mit am Start war. Doch hängen geblieben sind aus dieser Zeit nur die wenigsten Beiträge. 1988 und 1991 hieß es am Ende sogar: Zero Points Austria!

Neue Hoffnung im 21. Jahrhundert

Für einige Jahre versank der ESC in Österreich ein wenig in der Versenkung der öffentlichen Aufmerksamkeit. Zu durchwachsen waren die Ergebnisse der österreichischen Beiträge. Doch mit der Einführung eines neuen Modus inklusive Qualifikation und Halbfinale sollte der ESC auch hierzulande einen neuen Drive erhalten. Während Ulknudel Alf Poier 2003 im steirischen Dialekt mit 6. Platz noch einmal für einen Achtungserfolg sorgte, war es Conchita Wurst, die Österreich 2014 zurück auf die Landkarte des ESC brachte. Mit ihrer Ballade „Rise like a Phoenix“ sang sich die Travestiekünstlerin samt einer beeindruckenden Performance an die Spitze der Charts. Dabei setzte sie ganz nebenbei auch ein gesellschaftspolitisches Statement für mehr Offenheit und Toleranz. Vier Jahre später fuhr Cesar Sampson mit dem Lied „Nobody But You“, welches auf dem 3. Platz landete, ebenfalls noch einmal einen Erfolg für Österreich ein.

Österreich hofft 2024 auf Kaleen

Dieses Jahr geht also die Sängerin Kaleen aus Oberösterreich mit ihrer Dance-Pop-Nummer „We will Rave“ an den Start. Bereits im vergangenen Jahr hat sie am Vorentscheid teilgenommen, wo sie allerdings Teya & Salena unterlag. Schaut man sich als Vergleich die Wettquoten ESC an, gehören zwar Länder wie die Schweiz, Kroatien oder die Niederlande zu den Topfavoriten, doch vielleicht kann Kaleen als Außenseiter die Herzen der Fans und der Jury für sich erobern. Wir drücken dem österreichischen Beitrag auf jeden Fall die Daumen!

Österreich beim Eurovision Song Contest

Mit zwei Siegen und einigen 3. Plätzen sowie weiteren Achtungserfolgen außerhalb der Top 3 kann sich die Bilanz der Österreicher auf jeden Fall sehen lassen. Natürlich sind Länder wie Schweden oder Irland in der Geschichte noch erfolgreicher, aber vielleicht kommt ja dieses Jahr ein weiterer Überraschungserfolg für Österreich hinzu!