Glücksspiel in Österreich: Diese Regeln gibt es zu beachten!

Glücksspiel in Österreich: Diese Regeln gibt es zu beachten!

Das Thema Glücksspiel ist seit mehreren Jahrzehnten für Österreicher wichtig. Die Casinos Austria AG bietet im Land gleich mehrere Spielbanken an. Doch die Digitalisierung macht auch vor dieser Branche nicht halt und so sind es vor allem virtuelle Spielbanken und online Sportwetten, die großen Zuwachs verzeichnen können. Aber was davon ist eigentlich legal und welche Regeln gibt es zu beachten? Das ist von staatlicher Seite streng geregelt. Nachfolgend gibt es eine Zusammenfassung der Glücksspielregelung in Österreich und die wichtigsten Fakten, auf die es zu achten gilt.

Glücksspielmonopol in Österreich liegt beim Bund

Die wohl bekannteste Spielbank in Österreich befindet sich in Wien, der Hauptstadt des Landes. Sie gehört zur Casinos Austria AG und ist für Besucher natürlich legal. Generell gilt in Österreich die Regelung, dass der Bund das Monopol auf die Glücksspieldurchführung im ganzen Land hat. Der Bund jedoch führt keine derartigen Veranstaltungen durch, sondern legitimiert Angebote durch Konzessionen. Beim kleinen Glücksspiel (Automatenspiel) gibt es gesonderte Regularien, die unter anderem Gewinnhöhe und Einsätze umfassen.

Konzessionsinhaber Österreichs sind die Casinos Austria AG und die Österreichische Lotterien GmbH, deren Konzessionen bis Ende Dezember 2030 (Casinos Austria AG) und bis Ende September 2027 (Ö. Lotterien GmbH) laufen.

Das kleine Glücksspiel darf von einigen wenigen Konzessionären mit gesonderter Befugnis auch in Österreichs Bundesländern ausgeübt werden. Aktuell steht die Casinos Austria AG durch gewollte Gesetzesänderungen unter Druck, denn das Automatenspiel soll nach Wunsch vieler namhafter Persönlichkeiten und Parteien verboten werden. Schon 2014 hatte Wien ein Verbot von Spielautomaten außerhalb der Spielbank erlassen, was mit Empörung zur Kenntnis genommen wurde. Seither gibt es immer wieder Fälle illegalen Glücksspiels, was nicht zur Sicherheit der Spieler beiträgt.

Sonderfall Sportwetten – sie sind in Österreich erlaubt

Anders als im Nachbarland Deutschland wertet Österreich Sportwetten nicht als Glücksspiel. Es wird zwar immer wieder darüber diskutiert, doch bislang hat sich an dieser Regelung nichts verändert. Die einzelnen Bundesländer haben aber die Möglichkeit, bestimmte Wetten zu verbieten. Zuletzt entschied sich Vorarlberg dazu, keine Livewetten mehr zuzulassen. Hier geht es vor allem um den Spielerschutz.

Die Einschätzung Österreichs, dass es sich bei Sportwetten nicht um Glücksspiel handelt, kann mit Skepsis gesehen werden. De facto wird das Tippen auf ein bestimmtes Sportergebnis jedoch als Geschicklichkeitsspiel eingestuft. Behörden sind überzeugt davon, dass das Ergebnis eines Sportereignisses kein Zufall ist und daher seitens des Spielers eine Einflussnahme besteht (Hintergrundwissen, Informationen vor der Wette etc.).

Private Wettanbieter haben in Österreich also kaum Schwierigkeiten, ihr Angebot an den Mann oder die Frau zu bringen. Dennoch gibt es bundeslandabhängig einige spezifische Regeln, die vor allem für Wettfreunde selbst interessant sind.

So sind Sportwetten in den Bundesländern geregelt:

In allen Bundesländern Österreichs gilt, dass Sportwetten ab 18 Jahren durchgeführt werden können. Je nach Region können Wettbüros oder Online-Wettanbieter weiteren Auflagen unterliegen.

  • Tirol: Im Bundesland Tirol dürfen zwischen 0:00 und 06:00 Uhr keine Sportwetten stattfinden. Online lässt sich das nicht beeinflussen, in lokalen Wettbüros aber schon.
  • Burgenland: Im Burgenland gibt es keine besonderen Vorschriften, Sportwetten sind erlaubt und auch Live-Wetten nicht verboten.
  • Vorarlberg: Ebenfalls wie in Tirol ist in Vorarlberg die Teilnahme an Sportwetten zwischen 0:00 und 06:00 Uhr verboten. Bei ausländischen Ereignissen oder Spielen kann es Ausnahmen geben.
  • Niederösterreich: In diesem Bundesland gibt es keine weiteren Restriktionen. Sportwetten sind ab 18 Jahren erlaubt.
  • Kärnten: In Kärnten darf nicht zwischen 2:00 und 8:00 Uhr gewettet werden. Live-Wetten sind nicht gänzlich verboten, aber reguliert. Sie dürfen nur bezüglich Halbzeitergebnissen und Endergebnissen sowie auf den nächsten Torerfolg bezogen sein.
  • Salzburg: Maximal 500 Euro dürfen in Salzburg beim Sportwetten eingesetzt werden. Tierereignisse wie Pferderennen sind komplett verboten. Fußballwetten stehen erst ab der 3. Liga zur Verfügung. Generell verbietet Salzburg Online-Wetten komplett und erlaubt offline ausschließlich Einsätze im Profibereich.
  • Steiermark: In der Steiermark sind Sportwetten erlaubt, bei Live-Wetten gelten jedoch die gleichen Einschränkungen wie in Kärnten.
  • Oberösterreich: Zwischen 0:00 und 6:00 Uhr sind keine Einsätze erlaubt. Außerhalb dieser Zeiten dürfen maximal 500 Euro pro Wette gesetzt werden. Auch Oberösterreich nutzt die gleichen Regeln zu Livewetten wie Kärnten.
  • Wien: In lokalen Wettbüros in Wien dürfen keine kostenlosen Getränke und Speisen zur Verfügung gestellt werden. Zwischen 0:00 und 06:00 Uhr ist das Wetten außerdem verboten. Einschränkungen bezüglich Live-Wetten werden wie in Kärnten gehandhabt.

Dürfen Glücksspieler in Österreich das Online-Casino besuchen?

Die Casinos Austria AG hat prinzipiell die Möglichkeit, auch virtuelles Glücksspiel anzubieten. Das Glücksspielrecht in Österreich sieht hier das alleinige Monopol beim Staat. Während parallel dazu im Nachbarland Deutschland immer mehr Anbieter einen Antrag auf eine Konzession stellen, stehen die Chancen in Österreich schlecht.

Tatsächlich können Spieler bei der Nutzung von illegalen Angeboten sogar ihr Geld zurückfordern. Wer also auf einen Betrüger hereinfällt, hat die Möglichkeit, ihn zu verklagen. Darüber wird jedoch immer wieder Kritik laut, denn das Unionsrecht sieht eigentlich vor, dass EU-Angebote auch in Österreich offeriert werden können.

Die sogenannte Dienstleistungsfreiheit sieht vor, dass Online-Casinos ihr Angebot eigentlich auch in anderen europäischen Ländern offerieren dürfen. Somit wäre es auch in Österreich legal. Da das Gesetz des Landes aber Casinobetreiber zur Rückerstattung von Verlusten verpflichtet, die ohne Landeskonzession operieren, wird das problematisch. So gibt es heute bereits Online-Casinos, die Spieler aus Österreich rigoros ausschließen.

Ein Blick nach Deutschland könnte für Veränderungen sorgen

Experten sind sich noch nicht einig darüber, wie Österreich mit der parallel stattfindenden Veränderung in Deutschland (und anderen Ländern umgehen wird). Glücksspielanbieter aber auch Nutzer hoffen auf einen Paradigmenwechsel und davon könnte das Land tatsächlich profitieren. Nicht zuletzt war der Casinos Austria AG Betrug vorgeworfen worden. Der konzessionierte Anbieter von Glücksspiel soll unerlaubt Einfluss auf die Automaten und ihre Auszahlungsquote genommen haben.

Monopolisten hinterlassen bei vielen Verbrauchern einen unangenehmen Beigeschmack, da es keine Wahlmöglichkeit gibt. Das Land Österreich könnte davon profitieren, sich hinsichtlich des Themas Glücksspiel ein wenig freier zu machen. Auch das Beispiel Dänemarks kommt hierbei in Betracht. Bei den Dänen sind Exklusivrechte weiterhin vorhanden, betreffen aber nur die Lotterien.

Offene Lizenzen werden an seriöse Glücksspielanbieter vergeben, die jedoch strikte Regeln einhalten müssen. So wäre die Sicherheit der Spieler gewährleistet und dennoch würde Österreich nicht als starker Partner für die wachsende Glücksspielindustrie wegfallen. Denn überall sonst in Europa erleben Online-Spielbanken gerade einen starken Boom.